Sonstiges
Was ich hierdrunter alles schreiben werde, weiß ich selber noch nicht. Warum muss man auch in der Einleitung gleich alles sagen, was noch kommen wird..

Sprichworte
Ist der Mai kühl und naß, füllt dem Bauer Scheune und Faß.
Wer im Sommer Kappes (Weißkohl) klaut, hat im Winter Sauerkraut.

27.Juni bis 02.Juli: Regen an "Maria Sief" bedeutet 7 Wochen Regen. P.S. Traf in 2007 wirklich zu !
Wie sich der Bartholomäus verhält (24.08.), so ist der ganze Herbst bestellt.

Eifel-ELS selber herstellen

Els ist soetwas wie das "National-Getränk der EIFEL". Und wird - nach meinem Kenntnisstand - auch nur hier unter diesem Namen hergestellt. Els ist ein bitterer EIFELER-Kräuterschnaps, der den Magen anregt und Mensch und Tier wieder zu Appetit bringt. Er wird seit altersher hier hergestellt. Ich glaube, die Pflanze Wermut ist auch der Grundstoff für "Absinth-Schnaps".

Als Grundsubstanz nimmt man ein "uriges" Kraut, welches lateinisch "Artemisia absinthium L" aus der Familie der Korbblütler (Asterceae = Compositae) und in der Umganssprache Wermut-Pflanze heißt.
Abbildungen der Wermut-Pflanze findet man unter folk.de http://www.folk.de/kraeuterhexe und www.heilpflanzen-katalog.de/bilder-wermut.html
Beschreibung: Es ist eine winterharte Staude, die jährlich wiederkommt. Man sollte sie an einer sonnigen Stelle pflanzen und nicht überdüngen.
Die dreifach fiederteiligen Laubblätter sind an beiden Seiten seidig behaart. Die kleinen, gelben Blüten stehen in einer reichästigen, vielblütigen Rispe. Der bis zu 1,20 m hohe Halbstrauch hat stark verzweigte Äste und sieht silbergraugrün aus.
Vorkommen: Die Droge wächst in Europa, in Teilen Asiens, Nordafrika und in Nord- und Südamerika. Der Import erfolgt aus den ost- und südosteuropäischen Ländern. Die Pflanze wächst auch frei in der Natur.
Anpflanzung: Wermut wächst an steinigen sonnigen Plätzen. Auch im Garten ist er anspruchslos. Er braucht einen sonnigen Platz mit sandigem etwas kalkhaltigen Boden und einen guten Wasserabzug. Wermut sollte seinen Stand nicht im Gewürzgarten bekommen, da sein strenger Duft den Nachbarpflanzen das Leben schwer macht. Wermut neben Johannisbeersträuchern gepflanzt schützt diese vor dem Säulchenrost. Wermutabfälle nicht in großen Mengen auf den Kompost geben, da das Kraut auf viele Pflanzen wachstumshemmend wirkt.
Beschaffung: Man kann diese Wermut-Pfanze auch für die eigene Herstellung von Els bei spezialisierten Gärtnereien bestellen. Z.B. bei Peter Behrens, Soerser Weg 27 in Aachen. Tel. 0241-153048. www.behrens-gartenpflanzen.de . Bei der Bestellung bitte auch den unverwechselbaren lateinischen Namen mitliefern, da es auch andere, giftige Wermut-Pflanzen gibt.
Verwendung: Medizinisch verwendet werden die zur Blütezeit gesammelten Blüten und oberen Sprossteile und Laubblätter. Charakteristisch sind der aromatische Geruch und der sehr bittere Geschmack. Der um 1900 vor allem in Frankreich gebräuchliche Absinthschnaps führte zu erheblichen Vergiftungserscheinungen und wurde dann in den meisten Ländern verboten. Im Zuge der Angleichung der Rechtsvorschriften innerhalb der EU ist die Verwendung von thujonhaltigen Spirituosen bei Einhaltung bestimmter Höchstgrenzen wieder erlaubt.
Wermut ist mit den als Küchengewürzen bekannten Estragon (Artemisia dracunculus) und Beifuß (Artemisia vulgaris) verwandt.
Els-Herstellung:
Wermut hat als Bitterdroge große Bedeutung. Die Wirkung ist magenstärkend und appetitanregend.
Jedoch muß vor übergroßer Verwendung gewarnt werden, da größere Mengen oder längerer Verbrauch Kopfschmerz, Schwindel und epileptische Erkrankungen hervorrufen (besonders bei alkoholischen Auszügen).
Nimmt man allerdings wenige Zweige und legt diese 2-3 Monate in Doppelkorn, so verfärbt sich dieser allmählich und saugt die typischen Bitterstoffe auf. Manche Hersteller giessen dann danach den Els ab und nehmen die Zweige aus den Falschen, damit es nicht zu bitter wird.
Ob und welche anderen Bestandteile für die verschiedenen Els-Sorten verwandt werden, konnte B.T. bisher nicht in Erfahrung bringen .
Rezept: Das Rezept - oder besser die genauen Rezepte - zur Herstellung werden von den professionellen Herstellern geheim gehalten. Man muss aber darauf hinweisen, dass die käuflichen "Els" Mit Essensen, also nicht mehr mit Kräutern direkt, hergestellt werden.

Tee, Els- und Absinth-Herstellung:

Vor allem die Blüten enthalten ein ätherisches Öl, das aus verschiedenen Mono- und Sesquiterpenen zusammengesetzt ist und sehr bitter schmeckende Sesquiterpenlactone, z.B. Absinthin und Artabsin. Wässrige Auszüge in Form von Tee eignen sich wegen der die Verdauungssäfte anregenden Bitterstoffe zur Behandlung von Appetitmangel und Verdauungsstörungen, wie krampfartige Beschwerden, Völlegefühl und Blähungen sowie zur Anregung des Gallenflusses.
Das im ätherischen Öl enthaltene, schwer wasserlösliche Thujon wirkt in höheren Dosierungen oder längerem Gebrauch als Krampfgift und findet sich in alkoholischen Auszügen in höherer Konzentration (s. Hinweis).
Für die in der Volksheilkunde propagierte äußerliche Anwendung bei schlecht heilenden Wunden oder Insektenstichen gibt es keine wissenschaftliche Belege.
Wermutkraut wird auch zur Aromatisierung von Magenbittern oder Aperitifs (Wermutwein) verwendet. Hierzu werden thujonarme Öle z.B. aus dem "Römischen Wermut (Artemisia pontica)" bevorzugt.
Absinth wird aus alkoholischen Auszügen von Wermutkraut, Anis, Fenchel und Zitronenmelisse hergestellt und kann z.T. erhebliche Mengen an Thujon enthalten. Das als "grüne Fee" bezeichnete Getränk wurde Anfang des 20. Jahrhunderts massenhaft vor allem in Frankreich konsumiert, u.a. von Künstlern wie Toulouse-Lautrec, van Gogh und Baudelaire. Inwieweit die halluzinogene und gesundheitsschädlichen Wirkungen, die schließlich zu einem Verbot führten, dem ja doch recht hohen Alkoholgehalt bzw. dem Thujon oder anderen damals zugesetzten Stoffen zugeschrieben werden können, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

Dosierung für Tee:
Heisser Tee: 1 halber Teelöffel (ein Teelöffel entspricht ca. 1,5 g) feingeschnittenes Wermutkraut wird mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Zur Appetitanregung eine Tasse frisch bereiteten Tee eine halbe Stunde vor dem Essen, zur Förderung des Gallenflusses nach dem Essen trinken.
Tagesdosis: 2 bis 3 g getrocknetes Wermutkraut. Nicht in höherer Dosierung oder über längere Zeit anwenden!
Kalter Tee: 1 Teelöffel feingeschnittenes Wermutkraut voll mit einer Tasse Wasser abends kalt ansetzen, morgens durchseihen und tagsüber vor den Mahlzeiten schluckweise trinken.
Zubereitungen: Wermutkraut ist als Tee oder Bestandteil von Teemischungen erhältlich. Aus Wermutkraut hergestellte flüssige oder Trockenextrakte sind Bestandteil zahlreicher Fertigarzneimittel zur Behandlung von Magen-, Darm- und Gallebeschwerden

Hinweise zur ungeigneten Anwendung: Nicht während Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! Nicht in höherer Dosierung oder über längere Zeit anwenden!
Nicht geeignet zur Behandlung von Magen-Darmbeschwerden, die durch eine übermäßige Säureproduktion verursacht werden (z.B. Magengeschwür). Bei Gallensteinleiden können durch die Anregung des Gallenflusses Koliken ausgelöst werden. Bei akuten Beschwerden, die länger als eine Woche anhalten oder periodisch wiederkehren, wird die Rücksprache mit dem Arzt empfohlen. Das im ätherischen Öl des Wermutkrauts enthaltene Thujon wirkt in höherer Dosierung als Krampfgift. Vergiftungserscheinungen äußern sich in Erbrechen, starken Durchfällen, Harnverhalt, Benommenheit und Krämpfen. Wässrige Auszüge (Tee) enthalten Thujon in geringerer Konzentration als alkoholische Zubereitungen (z.B. Liköre, Schnaps, Tinkturen).

Wechselwirkungen: Nicht mit Arzneimitteln einnehmen, die die Krampfschwelle erniedrigen können, wie z.B. tricyclische Antidepressiva, Trazodon oder Phenothiazine.

Bezug:
Ein eigener ELS wird auch von der Schnapsbrennerei "Moosbur" hergestellt. 47625 Kevelaer-Wetten, Marienstraße 111. Die Brennerei gibt es seit 1836. Jetziger Inhaber ist Lambert Deselaers (1836), aber der Sohn Ernst Deselaers führt jetzt den Betrieb.
Der Els ist unter dem Namen Moosbur Els auch im Handel erhältlich. Tel. 02832 2290 und privat vom Ernst : 02832 92608. Email: info@moosbur.de  www.moosbur.de
14.09.2006 Ernst Deselaers gab mir sehr freundlich Auskunft über die Herstellung seines Els:
Abschneiden mit gelben Blüten. Verwenden 95 % nur Blüten mit Blättern. Stengel nicht. Sie werden kalt in Stoffbeuteln in Tanks in Schnaps ca. 4-8 Wochen eingelegt. Früher hat man alles in der Flasche dringelassen. Da man es aber schwieriger wieder herausbekommt und die Flaschen auch wieder verwendet wendet man jetzt die Methode des Abseeiens an. Dann werden die Stoffbeutel abgegossen. Es gibt keine Zusätze. Ernst macht das seit 1991.
Gibt Els vla. Fa. Bohls. Els-Museum in Holland.


Els als Tee oder Schnaps selbermachen/1

Als Schnaps: Die Wehrmut-Pflanze abschneiden mit Blüten. Ca. 10-15 cm lange nur dünne Stile mit Blättern mit Blüten in einer 0,7 l Korn-Flasche 32 % ca. 3-4 Wochen drin stehenlassen. Die Zeit hängt davon ab, wieviel Wermut man darein tut. Früher hat man die Zweige auch dringelassen. Aber dann wird das zu stark und bitter. Als Tee: Hängt das auf in der Luft mit Blüten zum Trocknen auf dem Speicher. Für Tee wird das Blatt und dünne Stengel und gerade die Blüten (meiste Kraft) dann bei Bedarf klein geschnitten. Auf eine Tasse Tee ein dicker Teelöffel bei Magenverstimmung. 14.09.2006 Arnold Koch (78 in 2006) aus Mützenich zu seiner Elsherstellung. Er kent den Gastwirt zur Ochsenweide in Mützenich.Wolfgang Steffens (63-64 in 2006), der einen sehr gut schmeckenden Els immer selber hergestellt und verrkauft hat. Er will diesen fragen.
Els als Tee oder Schnaps selbermachen/2
Als Schnaps: Die Wehrmut-Pflanze abschneiden ohne Blüten. Ca. 10-15 cm lange nur dünne Stile mit Blättern mit Blüten in einer 0,7 l Korn-Flasche 32 % ca. nur 4 Tage drin stehenlassen. Zusätze sind Kandisdzucker und Lakritze. 10.09.2006 Martina Sperling (ge. Koch aus Mützenich) aus Kalterherberg zu ihrer Elsherstellung.


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http://www.folk.de/kraeuterhexe/Anmerkung: Falls es LeserInnen gibt, die dieses lesen und die "Rezepte" für Els kennen oder auch Personen kennen, die Els privat noch herstellen, wäre ich dankbar für einen Hinweis Kontakt zu Bernd T.


Eifel-Mix. Gemüse selber einmachen. Ein Eifel-Muß. Ein Gemüse-Geheimnis ...
Dietmar Hames, geboren in Hammer, hat mich freundlicherweise am 06.09.2005 in das "Geheimnis des Gemüseeinmachens" eingeweiht. Und uns Anfängern dankenswerterweise die meisten Zutaten aus eigenem Garten geschenkt. Patricia und Bernd haben nun erstmalig im Leben 32 Gläser eingemacht !

Man nehme folgende Zutaten, angegeben nach ABC:
Blumenkohl
Dill
Einmachgurken
Mais
Möhren
Paprika, grüne, gelbe und besonders schön aussehende rote
Pepperoni, grüne und rote
Weinessig mit mindestens 5 % Säuregehalt
Zuchini
Zwiebeln, rote und weiße

Vorgehensweise beim Einmachen:
1. Gemüse sauber abwaschen und auf gewünschte, appetitliche Größe zerschneiden.
2. Gläser jeglicher Größe mit Metalldeckel unmittelbar vorher noch einmal sauber waschen. Innen nicht abtrocknen, um keine Bakterien zu übertragen.
3. Gläser beliebig befüllen mit verschiedenen Gemüse-Sorten. Dabei auf optisch schöne Verteilung achten.
4. Glas mit Weinessig (mit 5 % Säuregehalt) auffüllen.
5. Ein wenig Luft darf oben drin bleiben.
6. Gläser in heißem Wasser bei 80-90 Grad 30 Minuten "kochen" lassen, damit alles Gemüse weich und steril wird. Dabei unterhalb der Gläser ein Geschirrhandtuch legen, damit die Gläser nicht platzen. Das Kochwasser sollte weit unterhalb des Schraubdeckels der Gläser bleiben.
7. Gläser abkühlen lassen.
8. Am besten Glas mit Etikett und Datum versehen.
9. Gläser in dunklem Raum / Keller / Schrank mindestens 1 Monat aufbewahren, damit das Licht nicht die Farben des Gemüses ausbleicht und alle Geschmäcker "durchziehen".
Die Gemüse-Gläser sind so einige Jahre haltbar. Und ein schönes persönliches Geschenk !

Z.B. Kühne liefert die Zutaten


Bitte bei Bernd Tesch melden, wer noch mehr interessante Dinge aus der EIFEL weiß. EIFEL-Sprichwörter kennt. Oder "sonstige Infos" zu Hammer / Rureifel / EIFEL hat.


Dieses ist eine Detailseite der website: http://hammer-eifel.de